Die Kreisverwaltung in Altenkirchen gibt am 25. Juni 2020, per Ablehnungsbescheid bekannt:    Alle für den Raum Steeg beantragten 7 Windkraftanlagen werden nicht  genehmigt!  

Liebe Unterstützer und Freunde der Bürgerinitiative,

diese Entscheidung ist ein sehr großer Schritt zur Verhinderung von Windindustrieanlagen im Wildenburger Land!  

Für den Erhalt unserer recht naturnahen Landschaft haben wir uns alle mit zum Teil einzigartigem und ausdauerndem Engagement seit Bekanntwerden der Pläne im Frühjahr 2015 eingesetzt. 

Heute auf den Tag genau vor 5 Jahren, am 26. Juni 2015, fand in der Mehrzweckhalle zu Friesenhagen unter Mitwirkung von über 400 Bürgerinnen und Bürgern unsere BI-Gründungsveranstaltung statt, an die wir uns gerne erinnern. Es war ein gelungener Auftakt. Am Ende jenes Abends hatten wir bereits 350 entschlossene Mitglieder. Wenige Wochen später war die Unterstützerschaft auf 650 Personen angewachsen.

Ein größere Freude hätte uns jetzt die Genehmigungsbehörde zum 5-jährigen Bestehen nicht machen können!

Natürlich wissen wir, dass den Bauwilligen und Projektierern gegen diese Entscheidung noch der Klageweg vor dem Verwaltungsgericht offen steht und insofern diese Entscheidung nicht das letzte Wort in der Angelegenheit gewesen sein muss. Aber gewiss ist diese Ablehnung mehr als nur ein Etappenerfolg. (Lesen Sie dazu die jetzt erschienen Artikel in der Siegener- und Rhein-Zeitung und aus dem Rundbrief der Naturschutzinitiative.)

https://www.siegener-zeitung.de/kirchen/c-lokales/windpark-steeg-schlappe-fuer-altus_a203200?ref=curate

https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten

Wegen der Corona-Krise mussten wir seit März auf die Ausrichtung unseres stets gut besuchten, monatlichen BI-Stammtisches verzichten. Das war und ist sehr schade und ein Verlust für die öffentliche Debatte. Es wird Zeit, dass wir uns – selbstverständlich unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Bestimmungen – bald wieder versammeln und aussprechen können. Und angesichts dieser erfreulichen Nachricht darf auch ein wenig gefeiert werden. Für Juli jedenfalls ist wieder eine Zusammenkunft geplant. Ort und Zeit werden wir rechtzeitig hier und in der Presse bekannt geben. 

An dieser Stelle sei es auch mal erlaubt, auf das Bisherige zurückzublicken und uns – auch wenn es unser aller Erfolg ist – an den besonderen Beitrag Einiger zu erinnern. Unser Dank gilt insbesondere:

– dem Bürgerverein Steeg, der sofort erkannt hat, dass das Thema für die Lebensqualität im Dorf eine entscheidende Bedeutung hat und der fortan bei Veranstaltungen, bei Unterschriften- und Spendensammlungen tatkräftige Hilfe leistete;

– den Protagonisten der BI Siegtal, namentlich Werner Weller und Christel Hussing, die uns anfangs zum Aufbau einer BI auf der Basis ihrer eigenen Erfahrung wertvolle Tipps gegeben haben;

– Christel Hussing außerdem dafür, dass sie uns über Jahre ununterbrochen, meist täglich, mit den neuesten Nachrichten rund um das Energiewende-Thema versorgt hat;

– den Natur- und Artenschutzbeauftragten des Landkreises Altenkirchen Christoph Buchen und Horst Braun, die außergewöhnliche Arbeit für die gerichtsfeste Dokumentation der hiesigen genehmigungsrelevanten Großvögel und Fledermausarten geleistet haben;

– den knapp 100 Bürgerinnen und Bürgern, die die Flugbewegungen dieser Tiere schriftlich aufgezeichnet und so die Grundlage für die Erstellung der Gutachten von Horst und Christoph beigesteuert haben;      

– allen Gastrednern auf unseren größeren Informations- und Aufklärungsveranstaltungen, die alle gerne im Dienste der Sache zu uns gekommen waren; in der Reihenfolge ihres Besuchs: Detlef Ahlborn, Harry Neumann (3x), Rolf Töpperwien, Christian Holm, Julia & Olaf Uwira, Sylke Müller-Althauser, Enoch zu Guttenberg, Christof Gerhard, Matthias Wilkes, Björn Peters, Niko Paech, Franz-Josef Reischmann und Lena Schmitz;  

– den windkraftablehnenden Bürgerinitiativen in der Region – von Südwestfalen bis zum Hohen Westerwald genauso wie vom Oberbergischen bis hin zum Rothaargebirge -, mit derer Austausch uns immer wertvolle Anregungen brachten;

– dem Gemeinderat Friesenhagens mit Ortsbürgermeister Norbert Klaes, die zusammen, als es darauf ankam, sich wiederholt eindeutig positionierten und ihre Entschlossenheit u.a. durch die Beauftragung eines juristischen Beistandes (RA Andreas Lukas) unmissverständlich zum Ausdruck brachten;      

– allen Spendern, die gleichfalls zum rechten Zeitpunkt auch mal tiefer in die eigene Tasche griffen; 

– allen weit über hundert Einwendern, die im Zuge des Vorrangzonen-Ausweisungsverfahrens und der Umweltverträglichkeitsprüfung ihre Bedenken gegenüber den Behörden schriftlich zum Ausdruck gebracht haben;

– Harry Neumann, der hier bei uns wiederholt aufgetreten ist und mit seiner inzwischen klageberechtigten Naturschutzinitiative (NI) sehr wirksame Arbeit gegen die Zerstörung unserer Landschaften im Allgemeinen leistet und auch mit ihrer anwaltlich vorgetragenen Einwendung (RA Patrick Habor) gegen die geplanten WEA im Wildenburger Land im Speziellen ihren Anteil an unserem Erfolg hat;     

– den örtlichen Vertretern auch der anderen großen Naturschutzverbände von Nabu (Heinz Kowalski) und BUND, (hier vor allem Wolfgang Stock). Trotz zum Teil kontroverser Positionen zur Windkraft im Gesamtverband haben derer örtliche Vertreter entschieden erklärt, dass im Wildenburger Land aufgrund seiner besonderen Naturnähe und einer Vielzahl anderer Gründe hinsichtlich Windkraft auf jeden Fall nichts gehen soll;

– den zur Zeit ca. 90 Unterstützern, die mit dem Aufstellen des Schildes „Landschaftsschutzgebiet Wildenburger Land – Wertschätzen & Erhalten!“ auf ihren Grundstücken in allen Winkeln unseres Landstrichs noch ein zusätzliches, deutliches Zeichen gegen die weitere Industrialisierung unserer Landschaft gesetzt haben;

– und nicht zuletzt den Lokalredaktionen von der Siegener- und Rhein-Zeitung für die stets faire Berichterstattung. 

Vielen herzlichen Dank! 

Udo Otterbach und Christoph Gehrke 

(Sprecher der BI)